Museum aus dem Koffer der 4. Klassen

Geschrieben von Super User.

Wir, die 4. Klassen,  hatten das Glück noch vor der Unterrichtsschließung aufgrund des Corona-Virus, einen tollen, abwechslungsreichen Schulvormittag mit dem Museum aus dem Koffer zu erleben.

  

Die mittelalterliche Schreibwerkstatt

Im heutigen Zeitalter der digitalen Medien und Drucktechniken kann sich kaum noch jemand eine Vorstellung machen, wie viel Mühe es im Mittelalter gekostet hat, auch nur eine Buchseite herzustellen. Im Mittelalter konzentrierte sich die Buchproduktion auf die Klöster. In ihrer Schreibwerkstatt schrieben die Mönche Bücher per Hand ab und erstellten damit neue Kopien für den eigenen Gebrauch und für Auftraggeber. Die Schreibwerkstatt wurde Skriptorium genannt. Erst im späten Mittelalter ging die Buchproduktion auch auf Berufsschreiber über, welche Geld dafür verlangten.

Die Beschreibstoffe waren aus Pergament oder Papier. Zum Schreiben standen mehrere Tinten zur Verfügung: Rußtinte wurde oft verwendet, da sie einfach und günstig herzustellen war, verwischte allerdings schnell und war sehr wasserempfindlich. Zeilenanfänge konnten mit Schmuck- oder Großbuchstaben hervorgehoben werden.

Die Schreiber erstellten den Text und planten die Gestaltung der Seiten; meist geschah dies auf Wachstafeln. Kopisten schrieben diesen Text dann teils im Diktat ab, wobei mehrere gleichzeitig an einem Buch arbeiten konnten. Rubrikatoren hoben mit roter Tinte wichtige Abschnitte hervor, während Vorzeichner, Buchmaler und Illuminatoren die Seiten mit Bildern und Ornamenten verzierten.

In der Buchmalerei kamen diverse Pigmente zum Einsatz. Je nach Farbe verwendete man Ruß, Knochen, farbige Erden und Mineralien wie Ocker, Bleigelb oder Grünspan, Harze und Pflanzenextrakte wie Indigo und Safran , aber auch zerstoßene Edelsteine, Blattgold und das exklusive und teure Purpur.

Viele Museen, wie das Museum im Koffer in Nürnberg, bieten eine mittelalterliche Schreibwerkstatt an, damit Kinder und Jugendliche einmal selbst erleben können, wie viel Mühe es machte, ein Buch herzustellen.

In der Schreibwerkstatt arbeiteten die Kinder dort wie Schreiber und Maler in einem Kloster, in dem Mönche zur Zeit von Karl dem Großen vor 1200 Jahren Bücher hergestellt haben. Jedes Kind durfte seine eigene kostbare Buchseite gestalten, die es mit nach Hause nehmen konnte. Die Schüler schrieben an Pulten mit Tintenhorn, Gänsekiel und Rußtinte ein Gedicht auf wertvollem Leder ab. Zum verzieren der Gedichte mischten die Kinder ihre Farben aus Rohstoffen, wie getrockneten Läusen, Knochen, Pflanzen oder Mineralien selbst an.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Buchgeschichte#Mittelalter

http://goldsturm.hosting-kunde.de/koffer/index.php/ausstellungen/mittelalter/schreibwerkstatt

https://de.wikipedia.org/wiki/Karolingische_Minuskel   

http://dhmuseum.uni-trier.de/node/359

Der Text wurde von Louisa Baczynski (4b) zusammen mit ihrer Mutter verfasst.

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